Lui war diesmal besonders heiß auf den Tagessieg, denn für ihn galt es nach dem Ausfall im letzten Rennen die Tabellenführung zurück zu erobern. Und dazu musste nicht nur der Tagessieg her, sondern auch noch die Saisonbestzeit um die erforderlichen Bestzeit-Bonuspunkte von Stefan zurück zu erobern. Keine leichte Aufgabe, wenn man bedenkt, dass Lui dafür zumindest Stefans bisherige Saisonbestzeit von 49,42 Sek. unterbieten musste, bis zu diesem Tag allerdings überhaupt nur einmal in der WRKM Geschichte eine schnellere Zeit (9.5.2014 - 49,09 Sek.) fahren konnte. Weiter verschärft wurde die Ausgangslage durch Luki und Hans, die mit nagelneune Pneus ebenfalls ganz vorne mitmischen wollten.

Doch schon früh stand fest, das Lui an diesem Tag wohl nur schwer zu schlagen sein würde. Mit einem optimal auf die vorherrschenden Verhältnisse abgestimmten Kart erreichte er auf Anhieb eine Fabelzeit von 48,87 Sek. und war damit schneller als je zuvor auf diesem Kurs. Sogar Stefans 48,81 Sek. WRKM Rundenrekord aus dem Jahr 2011 schien in Reichweite. Und was machte die Konkurrenz derweil?

Sie kämpfte ambitioniert. Allerdings mehr mit sich selbst als um den Tagessieg.

Stefan haderte mit betagten Reifen und Antriebsproblemen die nicht mehr als einen einzigen Stint zuließen. Der reichte allerdings für eine 49,26er Rundenzeit und damit die zweitbeste Zeit des Tages. Werner wurde durch die gleichen Probleme und eine nicht ganz perfekte Abstimmung eingebremst. Er verbesserte seine bisherige Saisonbestzeit zwar auf 51,29 Sek. blieb aber wie Stefan, weit von seiner persönlichen „Rechnitz-alt“ Bestzeit entfernt und beendete das Rennen auf Platz 5. 

Auch bei Team Wünscher lief es nicht ganz nach Plan. Der durch eine Verkühlung gesundheitlich angeschlagene Luki konnte seine persönliche Rundenbestzeit zwar erneut verbessern, hatte sich aber mehr als Platz 3 erhofft. Mit einer Zeit von 49,89 Sek. ließ er allerdings keine Fragen aufkommen, wer aktuell der schnellste im Team Wünscher ist, stellte im Stallduell auf 3:0 und verwies Hans auf Platz 4, der sich gegenüber dem letzten Rennen nicht steigern konnte.

Keine Gefahr also für Lui, der zwar seine Rundenzeit nicht mehr verbessern konnte, sich aber mit seiner ersten Rundenzeit unter 49 Sek. den Tagessieg und die bis dato schnellste Runde der Saison sicherte. Lui kletterte damit von Platz 3 der WRKM Wertung zurück an die Tabellenspitze von der er in dieser Form nur schwer zu verdrängen sein wird.

Die mit 3 Teams gut gefüllte Nennliste und das Kaiserwetter ließen ein besonders spannendes Rennen erwarten. Neben Lui, Luki und Hans war diesmal auch das Team 28 wieder mit dabei. Für Werner und Stefan war es das Come-Back Rennen nach einer 27 monatigen Meisterschaftspause, in der sie aber offenbar nichts von ihrer Schnelligkeit verloren haben. 

Aber der Reihe nach.

Wärend Team 28 im ersten Stint noch den revidierten Motor einfahren musste ließ es Lui bereits krachen. Sein Rennen endete jedoch schon in der dritten Runde mit einem Getriebedefekt, der sich auf der Strecke nicht mehr beheben ließ. Bitter für Lui, der somit nicht mehr um den Tagessieg mitkämpfen konnte.

Viel besser erging es Hans und Luki, die beide ihre persönlich schnellsten Rundenzeiten auf dem alten Rechnitzer Kurs aufstellen konnten. Hans verbesserte seine Zeit auf 50,15 sec., wurde aber abermals von Luki geschlagen, der um eine Hundertstel schneller fuhr. Damit liegt Luki im internen Stallduell bereits mit 2:0 vorne.

Nachdem der Motor schonend warmgefahren wurde legte auch das Team 28 los. Und das mit Vollgas, wie die Rundenzeiten von Werner und Stefan zeigten. Werner holte sich mit einer Rundenzeit von 52,03 sec. den 4. Platz und Stefan gelang in seinen beiden Stints jeweils die exakt gleich schnelle Zeit: 49,42 sec.. Diese Rundenzeit markierten gleichzeitig auch die Tages Bestzeit, die weder von Luki, der sich mit einer 50,14er Rundenzeit den zweiten Platz sicherte, noch von Hans – am Ende auf Platz 3 unterboten werden konnte. Alles in allem also ein sehr spannendes Rennen!

Mit dabei: Markus und Lui vom Team F&G und das frischgebackene Meistertem von 2015 - Team Wünscher mit Luki und Hans.

Gefahren wurde der alte Kurs, der ob seiner schwierigen Schikane vor dem Vollgasteil nicht bei allen Piloten beliebt ist.

Markus hat mit dieser Kurvenkombi offenbar keine Probleme, denn er konnte seine persöhnliche Bestzeit vom 2.Oktober 2015 gleich um 47 Hunderstel verbessern. Mit einer 53,18er Runde sicherte er sich Platz 4 in der Tageswertung.

Noch besser lief es beim Team Wünscher. Hans gelang mit einer Rundenzeit von 51,29 sec. der Sprung aufs Siegertreppchen. Allerdings nur auf das "bodennahe" für den dritten Platz. Denn von Platz 2 lachte am Ende sein Sohn Luki, der mit einer 50,48er Runde seine neue persöhnliche Bestzeit aufstellte und damit das erste mal schneller als Hans war. Ob dies tatsächlich das neue Kräfteverhältnis im Team Wünscher wiederspiegelt, wird sich in den nächsten Rennen zeigen. 

Der Tagesschnellste war übrigens wieder mal Serienmeister Lui der mit großer Routine die Bestzeit von 49,83 sec auf den Asphalt brannte.